Welches Beiboot man wählt, hängt von Anwendungszweck ab. Wir wollen mit unserem Beiboot hauptsächlich vom Land an die Boje / Anker und zurück fahren. Und dafür wollen wir nicht mehr ausgeben als nötig.
Anforderungen an unser Beiboot:
- Nicht zu gross damit das Boot auch im Aufgepumpten / Aufgeklappten Zustand auf unser Schiff passt.
- Platz für mindestens 3 Personen, falls wir mal Besuch hätten.
- Trockenes Fahrverhalten, da wir auch bei kühlem Wetter auf dem Wasser sind.
- Leicht genug damit wir es gut transportieren und auch aufs Schiff heben können.
- Gute Qualität des Materials und Verarbeitung.
Schlauchboot oder Faltboot / Klappboot?
Beim Recherchieren auf dem Internet bin ich auf zwei geeignete Typen von Beibooten gestossen: Schlauchboote oder Faltboote / Klappboote. Ich habe verschiedene erfahrenen Segler gefunden, welche sehr zufrieden mit ihren Faltbooten sind. Der grössten Vorteil eines Faltbootes scheint das robuste Material zu sein. Auch die besseren Fahreigenschaften sind durch die dynamische Schiffsform nachvollziehbar. In unseren Breitengraden gibt es zwei namhafte Hersteller von Faltbooten. Das kleinere einfacher gebaute Bananaboot, sowie die etwas aufwendigeren Portaboote.
Der schwierigere Aufbau der Faltboote auf dem Deck und deren höhere Anschaffungskosten haben mich dann aber zurück zum Schlauchboot gebracht. Auch dass ein Faltboot bei höheren Wellen oder Schräglage voll laufen könnte, spricht für ein Schlauchboot. Trotzdem finde ich aber ein Faltboot gerade mit zusätzlicher Besegelung schon sehr interessant!
Welches Schlauchboot ist das ideale Beiboot?
Hier wurde es dann erst richtig schwierig sich zu entscheiden. Es gibt viele verschiedene Hersteller mit vielen Variationen. Natürlich gibt es teurere und auch billigere Boote. Das Material ist grösstenteils PVC und bei den teuren Booten teilweise Hypalon, welches resistenter gegen UV Strahlung ist. Nun sollte unser Beiboot jedoch nicht mehr kosten als unsere Segelyacht, aber trotzdem eine ordentliche Qualität aufweisen. Folgende Hersteller erfüllen nach meinen Recherchen diese Anforderungen: Bombard (Zodiac Group), YAM (Yamaha Eigenmarke hergestellt in Zusammenarbeit mit der Zodiac Group), Lodestar, Honda und natürlich Zodiac selbst.
Die grundlegende Frage ist welcher Boden denn geeignet ist.
- Lattenboden
- Hochdruckluftboden (RIB)
- Holzboden
- Festrumpfboden meist aus Alu oder GFK (VIB)
Durch das höhere Gewicht bei Holzböden oder Festrumpfbooten, bleiben eigentlich nur die Lattenböden und Hochdruckluftböden zur Auswahl übrig. Lattenböden sind offenbar nicht geeignet, sobald etwas stärker Motorisiert wird. Bei hohen Geschwindigkeiten ist so ein Boden instabil und saugt sich so zu sagen auf der Wasseroberfläche an. Auch ist das Stehen auf einem Lattenboden eher eine wacklige Angelegenheit. Die Hochdruckböden kosten mehr und könnten Löcher bekommen welche schwer zu reparieren sind. Dafür ist es einfacher darauf zu stehen und viele Modelle haben einen Kiel unter dem Boden, was die Fahrstabilität verbessert.
Zwei Modelle haben es (u.a wegen des guten Preises) in die engere Auswahl geschaft: YAM STI 275 und das Bombard 265 Roll Up (Bild unten).
Welcher Motor und wie viel PS?
Bei diesem Thema gehen die Meinungen weit auseinander. Fakt ist, ein Schlauchboot mit 2.5 bis 3 Meter Länge gleitet mit einer Person bereits mit einem vier oder fünf PS Motor. Für zwei Personen ist mindestens ein 6PS Motor erforderlich. Es gibt Leute die denken 10 PS sei die optimale Leistung und andere finden Hauptsache klein und leicht.
Ich denke dass muss jeder für sich selbst entscheiden und an den eigenen Anforderungen ausrichten. Wir wollen nicht bei Sturm über die Brandung kommen, oder in Gleitfahrt grosse Distanzen zurück legen. Deshalb siegt die Vernunft und die Auswahl fällt auf zwei kleine Motoren: Den Yamaha 2.5PS mit 17kg Gewicht (Bild Rechts), Mercury 3.5PS mit ebenfalls 17kg Gewicht.
Wenn nun also ein kleiner Motor für uns genug ist, wozu dann ein Beiboot welches auch bei Gleitfahrt gut zu steuern ist? Damit hat sich die Auswahl des Schlauchbootes auf das Bombard 265 Roll Up reduziert. Dieses war im Set mit dem 2.5PS Yamaha Motor zu einem super Preis erhältlich und mit den 26kg Gewicht erst noch leichter als das etwas grössere YAM mit Luftboden.
Ob wir damit wirklich die richtige Auswahl getroffen haben wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Ich werde hier nochmals berichten ob wir damit zufrieden sind.
Schlauchboot und Aussenborder haben sich soweit bewährt. Der 2.5 PS Yamaha lässt sich dank des geringen Gewichts gut auf das Boot heben. Das einzige was uns nicht 100% überzeugt ist der Rollboden des Schlauchboots. Man kann darauf zwar relativ gut stehen, bei etwas schnellerer Fahrt saugt sich der Boden aber irgendwie am Wasser fest und es scheint als würde sich das ganze Boot leicht biegen. Der Hochdruckboden wäre wohl die bessere Wahl gewesen!